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Bald zu wenige Notare im Jerichower Land?

Politik
  • Erstellt: 11.09.2023 / 14:02 Uhr von mz/pm
Artjom Pusch(CDU) teilt mit: Nachdem bekannt wurde, dass die Notarin Frau Fiedler aus Burg ihr Amt zum 31.01.2024 aufgibt, sind viele Bürger davon ausgegangen, dass das Amt durch eine junge Notarin/einen jungen Notar nachbesetzt wird, welche die Arbeit übernehmen und in Zukunft zeitnahe Termine vergeben würde.

Das Problem ist jedoch, dass durch die Aufgabe von Frau Fiedler es voraussichtlich eine Einziehung der Notarstelle Fiedler in Burg geben wird und damit hätten wir nur noch einen einzigen Notar im gesamten Kreis, nämlich Herrn Zoch.

Nachdem Artjom Pusch, Mitglied im Kreisvorstand der CDU, davon erfahren hatte, hat er sich geärgert, da er laut Eigenerfahrung in den letzten Monaten mehrfach teils Monate auf Notartermine warten musste. „Wenn es bei uns im Jerichower Land bald nur noch einen einzigen Notar gibt, finde ich es alles andere als bürgerfreundlich“, wie Pusch betont.

Pusch hat sich daraufhin mit dem Thema befasst und sich vor allem im Umkreis der Notarin Frau Fiedler umgehört, um Lösungen zu finden, damit weiter mindestens zwei Notare ihre Arbeit praktizieren können.

Bis 2016 gab es sogar drei Notarstellen im Jerichower Land. 2016 wurde jedoch auch das Amt in Genthin eingezogen. Für das Jerichower Land wird das Ganze zum Problem, denn in Magdeburg z.B. kommen auf eine Bevölkerungszahl von 240.000 Einwohnern derzeit sieben Notare, was pro Notar etwa 34.000 Einwohner ergibt. Im gesamten Jerichower Land kommen auf 90.000 Einwohner derzeit nur zwei Notare, pro Notar sind es also mehr als 45.000 Einwohner. Bei Amtseinziehung würde der einzige verbliebene Notar dann sogar 90.000 Bürger abdecken müssen. Es ist unschwer auszurechnen, dass die Wartezeiten für einen Notar-Termin im Jerichower Land dann unermesslich werden.

Wenn sich die Bevölkerungszahl wirklich rückläufig entwickeln sollte, dann könnte das Justizministerium später immer noch über eine Einziehung eines Amtes nachdenken, wie Pusch betont. Derzeit gibt es aus hiesiger Sicht jedoch noch ein viel zu hohes Aufkommen an Beurkundungen und vor allem an Beratungsbedarf, was ein Notar allein nicht sicherstellen kann.

Im Notariat geht es nicht nur um die Beurkundung irgendwelcher Vorgänge. Es geht um Vertrauen, welches, z.B. im Fall von Frau Fiedler, über dreißig Jahre gegenüber den Bürgern aufgebaut wurde – analog einem behandelnden Hausarzt.

So würde ein Großteil der Mandantschaft voraussichtlich nicht von Fiedler zu einem anderen Notar wechseln wollen. Es wäre bedauerlich, wenn diese Beurkundungen nicht am Standort Jerichower Land erfolgen könnten, da ein Notar dieses Aufkommen nicht bewältigen kann.

Die Notarstelle in Zerbst ist seit dem Wechsel des dortigen Notars (Chr. Sieberling) bis zum heutigen Tag nicht neu besetzt, sodass ein Großteil der Mandantschaft aus diesem Raum auch bei den Notaren in Burg um Beurkundungen und Rat ersucht.

Nun wird Artjom Pusch sich an den Landtagsabgeordneten Markus Kurze wenden, um Ihn über diese Problematik zu informieren, um das Thema nach MD zu transportieren.


Hinweis: politische Mitteilungen gibt der Meetingpoint als Komplettzitate wider. Unsere Leser sollen sich selbst ein Bild von den Äußerungen unserer Politiker machen, ohne Anmerkungen oder Veränderungen durch die Redaktion.

Bilder

Symbolfoto, Quelle: pixabay.com
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