In Deutschland wird etwa jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt. Häufig erleben sie Gewalt in engen sozialen Beziehungen. In Sachsen-Anhalt wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik im vergangenen Jahr rund 4.560 Fälle von physischer oder sexualisierter Gewalt in der Partnerschaft erfasst. Dabei wurden 3.560 Frauen Opfer – das entspricht einem Anteil von 80 Prozent. Auch bundesweit sind vier von fünf Opfer von Gewalt in engen sozialen Beziehungen Frauen.
Die Kriminalstatistiken bilden jeweils nur das Hellfeld ab, also die tatsächlich angezeigten Straftaten. Gewalt in engen sozialen Beziehungen ist für die Landespolizei ein Schwerpunktthema – sowohl bei der Verfolgung der Straftaten als auch bei der Präventionsarbeit. Im Zusammenwirken mit vielen gesellschaftlichen Kooperationspartnern sollen künftige Straftaten verhindert und insbesondere Kriminalitätsfolgen minimiert werden.
Dazu Innenministerin Dr. Tamara Zieschang weiter: „Nicht nur die Landespolizei arbeitet präventiv, um Straftaten zu verhindern, und berät Menschen, die Opfer von Gewalt geworden sind. Auch zahlreiche Beratungsstellen und Organisationen engagieren sich eindrucksvoll – nicht selten sind sie rund um die Uhr erreichbar. Es ist essenziell, dass betroffene Frauen diese Angebote kennen – und sich auch nicht scheuen, sie in Anspruch zu nehmen. Auch Menschen aus dem direkten sozialen Umfeld von Gewaltopfern, die nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen, finden hier Rat und Unterstützung.“
Die Polizeidienststellen in Sachsen-Anhalt sind mit ihren Opferschutzbeauftragten behilflich. Über die Internetseite des Landespräventionsrates (LPR) kann ein virtueller Präventionsatlas abgerufen werden. Dort sind eine Vielzahl an Hilfs- und Unterstützungsangeboten zu finden. Der Atlas des LPR ist hier zu finden:
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