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Bürgermeisterwahl in Möckern: Das sind die drei Kandidaten- heute im Interview: Scarlett Obenhaupt

Interview
  • Erstellt: 28.02.2022 / 11:15 Uhr von mz
Am 20. März wird in Möckern eine neue Bürgermeisterin oder Bürgermeister gewählt. Drei Kandidaten gehen ins “Rennen”. Mit dabei sind Doreen Krüger (Wählergemeinschaft Fläming), Scarlett Obenhaupt (SPD) und Amtsinhaber Frank von Holly (CDU). Heute stellen wir euch Herausforderin Scarlett Obenhaupt vor: 

Steckbrief:
- Alter
Ich bin 30 Jahre alt
- Gelernter Beruf
Vom Beruf bin ich gelernte Erzieherin und studiere aktuell im 7. Semester Soziale Arbeit
- Familienstand
Ledig, zwei Kinder
- Eventuelles Hobby
Singen, Tanzen und Sport
Fragen zur Bürgermeisterwahl

Meetingpoint JL: Warum stellen Sie sich als Bürgermeisterkandidatin zur Verfügung und was befähigt Sie als besten Wahl für die Einheitsgemeinde?

Scarlett Obenhaupt:
Der 20.03.2022 ist ein besonderer Tag für uns alle. Ich bin in Burg geboren, aufgewachsen
und verwurzelt seit mehr als 30 Jahren in Möckern und ich spreche die Sprache der
Bürger*innen. 
Das Heimatbewusstsein und der Wille diese Heimat in Sinne aller Bürger*innen zu gestalten,
ist für mich eine hochachtungsvolle Aufgabe im Dienste der Bürger*innen. Ich bin Mutti von
zwei Kindern, die weiß, was sich in Möckern noch verändern muss, um die Lebensverhältnisse hier zu verbessern. Darüber hinaus besitze ich kommunalpolitische
Erfahrungen, besonders im sozialen Bereich.

Meetingpoint JL: Welchen Hürden muss sich die Einheitsgemeinde Ihrer Meinung nach in der Zukunft stellen und wie wollen Sie diese meistern?

Scarlett Obenhaupt:
Die Einheitsgemeinde Möckern ist eine Stadt mit vielen Potenzialen. Um diese Potenziale zu heben, ist jedoch noch so einiges an Aufwand zu leisten. Allen voran gilt es, die finanzielle Leistungsfähigkeit von Möckern zu verbessern. Das möchte ich erreichen, indem wir vermehrt Bauland für junge Familien zur Verfügung stellen. So können wir unsere Bevölkerungszahlen erhöhen und erhalten dadurch mehr sogenannte Schlüsselzuweisungen vom Land.

Ebenso möchte ich ansiedlungswilligen Unternehmen günstiges Bauland zur Verfügung stellen und so unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit verbessern. Von dieser Maßnahme erhoffe ich mir mehr Gewerbesteuereinnahmen für Möckern. Auf der Ausgabenseite müssen wir ebenfalls viel tun. Hier würde ich zunächst dafür sorgen, dass die Verwaltung durch eine bessere Vernetzung in allen Bereichen und Gliederungen effizienter und dadurch kostengünstiger wird. Die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen spielt dabei für mich eine große Rolle.

Meetingpoint JL: Welche Maßnahmen würden Sie als Erstes in Ihrer Amtszeit umsetzen wollen?

Scarlett Obenhaupt:
Ich möchte das Dorf- und Vereinsleben stärken, weil beides in meinen Augen eine wichtige Triebfeder für ein gutes Leben auf dem Lande ist. 
Ich werde mit den Wirtschaftsunternehmen zusammenarbeiten und gemeinsame Entwicklungsstrategien aufstellen.
Ein weiterer Kernpunkt ist für mich, familienfreundliche Wohnstrukturen zu fördern, auszubauen und Anreize für junge Familien zu schaffen, sich in der Gemarkung der Gemeinde Möckern ihren Traum vom eigenen Haus zu erfüllen.

Meetingpoint JL: Wie möchten Sie alle Ortschaften in Zukunft in die Entwicklung der Einheitsgemeinde einbeziehen?
Scarlett Obenhaupt:
Eine besondere Schnittstelle zwischen Bürgermeister und Ortschaft sind die Ortschaftsratssitzungen, an der ich regelmäßig teilnehmen werde.

Über eine gut strukturierte und bürgerverständliche Webseite möchte ich den Bürger*innen die Möglichkeit bieten, sich über Neues und Wichtiges in Möckern zu informieren.

Der Kontakt zu Bürger und Bürgerinnen ist enorm wichtig und deshalb möchte ich eine regionale Bürgersprechstunde anbieten und bei Bedarf vor Ort zu Bürgerversammlungen einladen.

Meetingpoint JL: In welchem Szenario ist für Sie eine höhere steuerliche Belastung von Bürgern und Unternehmen unumgänglich und ist dieses Szenario eventuell schon jetzt absehbar und warum?

Scarlett Obenhaupt:
Meines Erachtens gibt es kein Szenario, in dem die Erhöhung von Steuersätzen sinnvoll sein könnte. Im Gegenteil: durch die Erhöhung von Steuersätzen verschlechtern sich die Rahmenbedingungen für die Neuansiedlung von Unternehmen und verringert sich die Chance neue Bevölkerungsgruppen für Möckern zu begeistern. Im Übrigen hätten wir nicht allzu viel von diesen zusätzlichen Einnahmen, denn mehr als die Hälfte dieser Einnahmen müssten wir an den Landkreis beziehungsweise an das Land abgeben.

Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die finanzielle Situation unserer Stadt auf anderen Wegen verbessern können, siehe meine Ausführungen unter Frage 2.

Meetingpoint JL: Beschreiben Sie bitte kurz, was die Einheitsgemeinde für Sie wirtschaftlich und persönlich ausmacht und welchen Mehrwert alle Einwohner nach dem Ablauf Ihrer Amtszeit spüren könnten?

Scarlett Obenhaupt:
Möckern verfügt über vielfältige Landschaftsräume, viele Sehenswürdigkeiten und die Leute pflegen hier einen offenen und herzlichen Umgang miteinander. Genau das macht die Stärken Möckerns aus und lädt Interessierte dazu ein, sich dazu zu gesellen und sich hier eine ganz eigene individuelle Lebensperspektive aufzubauen.

Schwächen sehe ich, in der noch zu gering ausgeprägten Vernetzung der Ortschaften untereinander und zu den größeren Städten in der Umgebung. Das ÖPNV Angebot muss ausgebaut und stärker an die Bedürfnisse der Bevölkerung orientiert werden. Ebenso sind das Arbeitsplatzangebot und die Infrastruktur auszubauen. Wichtig ist mir dabei, dass die vorhandenen gewerblichen Ansiedlungen entlang unserer Hauptverkehrsachsen weiter gestärkt werden. Darüber hinaus will ich Anreize dafür schaffen, dass sich kleinere Unternehmen und Handwerksbetriebe in allen Ortschaften unserer Einheitsgemeinde ansiedeln.

Bilder

Scarlett Obenhaupt. Foto: privat
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