„Wir befinden uns in der letzten und damit wohl schwierigsten Phase der Bekämpfung des ALB. Aktuell sind ca. 500.000 Bäume innerhalb der etwa 50 Quadratkilometer großen Quarantänezone jährlich mindestens einmal zu kontrollieren. Die letzten Käfer des ALB mit visuellen Kontrollen zu finden, ist schwer. Deshalb haben wir die Anzahl der installierten Fallen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal erhöht“, sagt Christian Wolff, zuständiger Dezernatsleiter der LLG.
Nach dem Fang wurden Bäume mit ALB-Symptomen entdeckt.
„Bei der genaueren Untersuchung dieser Bäume haben die Kollegen unseres ALB-Teams zwei Larven und einen lebenden Käfer des ALB gefunden. Larven und Käfer wurden unverzüglich zur molekularbiologischen Analyse an das Nationale Referenzlabor am Julius Kühn-Institut in Braunschweig überführt“, erläutert Wolff. Die Laborergebnisse bestätigten den ALB-Verdacht. Die befallenen Bäume wurden entfernt und vernichtet.
„In enger Zusammenarbeit mit dem Landesforstbetrieb und externen Dienstleistern werden wir im November mit den Arbeiten vor Ort beginnen. Jeder gefällte Baum muss durch unsere Spezialisten genauestens auf ALB-Befall untersucht werden“, sagt Wolff. Auch Spürhundeteams kommen zum Einsatz. Ziel ist es, alle lebenden Stadien des Schädlings zu vernichten.
Quarantänezone erweitertDie neuen Funde führen zu einer Verschiebung der Quarantänezone Richtung Südosten, sodass nun die gesamte Ortslage Biederitz innerhalb der Zone liegt. Die Allgemeinverfügung wird angepasst und die Geltungsdauer bis voraussichtlich August 2029 verlängert.
„Aktuell prüfen wir, welche Gebiete wir im westlichen Teil aus der Quarantänezone herausnehmen können, weil wir dort seit mindestens vier Jahren keine lebenden Stadien des ALB mehr nachweisen konnten“, so Wolff. Dies geschehe jedoch mit Augenmaß, um die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre nicht zu gefährden.
Die Funde und Fallenfänge sind seit 2019 deutlich rückläufig.
„Damit haben wir die Bestätigung dafür, dass die umgesetzten Maßnahmen wirken und wir auf einem guten Weg sind“, sagt der Dezernatsleiter. Ziel ist es, die letzten Befallsherde zu identifizieren und den ALB in Magdeburg endgültig auszurotten.
Hintergrund:Der ALB ist seit 2014 in Sachsen-Anhalt nachgewiesen und befällt viele heimische Laubgehölze. Er gilt in der EU als prioritärer Quarantäneschädling. Die LLG ist für die Bekämpfung zuständig.
Bürgerinnen und Bürger können Sichtungen und auffällige Bäume melden: Hotline 03471 334-253, E-Mail
mailto:alb@llg.sachsen-anhalt.de.
Weitere Informationen findet ihr auf der Homepage der LLG unter
https://llg.sachsen-anhalt.de/themen/pflanzenschutz/alb.
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