Logo

Zwei Magdeburger radeln seit neun Monaten quer durch Europa

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 03.07.2025 / 17:17 Uhr von Marcus Alert
Zwei Magdeburger durchqueren derzeit mit dem Fahrrad Europa und haben auch schon einen Abstecher nach Afrika unternommen. Christine Becker (34) und Hendrik Schollasch (36) sind dazu am 11. September vorigen Jahres im Rahmen eines Sabbatjahres in Richtung Frankreich gestartet.


Derzeit sind die beiden Triathleten des USC Magdeburg in der Türkei, wo sie wegen einer Fußverletzung von Christine Becker für zwei Wochen gestrandet sind. Mitte August wollen beide wieder wohlbehalten in Magdeburg ankommen. Mittlerweile haben sie 13.500 Kilometer mit dem Rad, 2000 Kilometer mit dem Bus, 800 Kilometer mit der Bahn und 1500 Kilometer mit der Fähre zurückgelegt. Die ersten 16 platten Reifen hatte ausschließlich Hendrik Schollasch, Christine Becker zog mittlerweile mit vier nach. Und wegen des schweren Gepäcks musste inzwischen auch schon eine Felge ausgetauscht werden.

In Frankreich folgten sie entlang der Atlantikküste den Spuren der Wochen zuvor durchgerauschten Tour de France. Nach dem Zentralmassiv überwanden sie schließlich auch die Pyrenäen, ehe es mit dem Rad auf den Jakobsweg ging. „Dort konnten wir feststellen, dass es offensichtlich auch Pilger auf dem Fahrrad gibt“, so Hendrik Schollasch. Von dort aus setzten sie mit der Fähre nach Marokko über. Mit dem Rad wurde das Atlasgebirge bewältigt, fuhren sie danach bis an den Rand der Wüste. Zurück nahmen sie dann aber den Bus.

Weitere Stationen waren Barcelona, Sardinien und Sizilien. Nach einem Abstecher auf die Insel Malta fanden sich die beiden auf dem Lava speienden Ätna wieder. Albanien war die nächste Station, ehe sie durch Griechenland radelten, wo es die gesamte Zeit regnete. Hunderte Kilometer hatten die beiden Magdeburger bis dahin unfallfrei zurückgelegt. Doch dann knickte Christine Becker auf einem Campingplatz um. An ihrem 34. Geburtstag saß sie dann mit ihrem Partner zehn Stunden lang in einem Bus nach Gaziantop, wo sie zwei Wochen lang eine Wohnung kostenlos nutzen konnten. „14 Tage in einer Pension hätte unseren Etat sicherlich gesprengt“, so Hendrik Schollasch. Immer wieder wurden sie aber auch von Privatpersonen zum Übernachten eingeladen.

Denn der Plan, überwiegend im Zelt zu übernachten, ging von Beginn an nicht ganz auf. „Bei Regen ist Zelten nicht wirklich schön“, weiß Christine Becker inzwischen. In Frankreich „flüchteten“ sie nach einer Nacht in der freien Natur nur noch auf Campingplätze, da sie am ersten Morgen durch Schüsse geweckt worden waren: Es war Jagdsaison. Ein ganz anderes Erlebnis hatten sie in der Türkei. Auf einem Berg lud sie ein Mann in seine provisorische Hütte ein. Als sie darin Tee tranken, tauchte plötzlich eine Bärin mit zwei Jungen auf. Doch nach einem kurzen Besuch trotteten sie wieder davon. Als größte Gefahr erwiesen sich dagegen während der gesamten Reise immer wieder freilaufende Hunde.

Planmäßig fahren die beiden Magdeburger jetzt über Georgien auf den Balkan. Offen ist noch, ob sie noch einen zusätzlichen Monat reisen. „Das wird der weitere Verlauf unserer Reise ergeben“, so Christine Becker.

Bilder

Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Foto: Marcus Alert
Dieser Artikel wurde bereits 2.809 mal aufgerufen.

Werbung