Am 1. Juni 1985 begann eine Geschichte, die sich nicht in ein paar Zeilen fassen lässt. Und doch möchten wir heute – vier Jahrzehnte später – innehalten, zurückblicken und Danke sagen. Danke für 40 Jahre Vertrauen, Treue und die vielen gemeinsamen Wegstrecken.
1985 – das war nicht nur irgendein Jahr. Es war der Moment, in dem ein Traum endlich Realität wurde: Nach mehreren Anläufen bei der öffentlichen Verwaltung der Stadt Burg erhielten wir die ersehnte Genehmigung, eine eigene Fahrradreparaturwerkstatt zu eröffnen.
Am 10. Juni 1985 öffneten wir dann erstmals unsere Werkstatttür für unsere Kunden. Kein großes Tamtam, kein roter Teppich – aber dafür umso mehr Motivation, Werkzeug und der feste Wille, aus diesem Ort etwas Besonderes zu machen.
Doch der Weg dorthin war alles andere als glatt gepflastert. Die Auflagen? Vielschichtig. Neben Fahrrädern sollten wir auch Kinderwagen, Krankenfahrstühle, kleine Kinderfahrzeuge und sogar Campingmöbel instand setzen. Eine Herausforderung, die wir angenommen haben – mit Herzblut, Durchhaltevermögen und dem festen Glauben an die eigene Idee. Und ja, auch eine Meisterprüfung bis spätestens 30. Juni 1987 war Pflicht. Was soll man sagen? Wir haben’s durchgezogen. Weil wir an die Sache geglaubt haben.
Die kleinen Dinge, die Großes bewirken
Manchmal sind es unscheinbare Ideen, die einen weiten Kreis ziehen. Auf Wunsch der SV-Bezirksleitung begannen wir im Frühjahr 1988 mit der Herstellung von Invalidentretkurbeln – zunächst für den Bezirk Magdeburg. Doch schnell sprach sich unsere Arbeit herum. Bald schon versorgten wir damit Menschen in der gesamten DDR. Für uns mehr als nur ein Auftrag. Es war ein Beitrag zu mehr Mobilität, zu einem selbstbestimmteren Alltag vieler Menschen – und das erfüllte uns mit Stolz.
Und weil wir nie stillstehen – weder im Kopf noch in der Werkstatt – kam bald eine Drehbank dazu. Damit fertigten wir, neben dem regulären Werkstattbetrieb, spezielle Werkstücke für das Walzwerk Burg. Parallel dazu halfen wir, wo wir gebraucht wurden: In Kindergärten und Schulen reparierten wir Roller, Dreiräder, Tretautos – kleine Fahrzeuge, große Kinderaugen. Wer einmal erlebt hat, wie ein repariertes Dreirad ein Kind wieder zum Strahlen bringt, versteht, warum uns diese Arbeit so am Herzen lag.
Die Wende – Aufbruch in eine neue Zeit
Mit dem Mauerfall änderte sich vieles – auch für uns. Plötzlich durften wir nicht nur reparieren, sondern auch verkaufen. Was für eine Möglichkeit! Wir erweiterten unser Sortiment um Fahrräder, Motorradhelme und Bekleidung für Zweiradfreunde. Unsere damalige Wohnung? Die verwandelten wir Anfang der 90er in ein echtes Ladengeschäft. Wohnzimmer raus, Verkaufsfläche rein – pragmatisch, persönlich, typisch Haase.
In Hochzeiten arbeiteten bis zu sechs Mitarbeiter bei uns – ein kleines, aber starkes Team, das mit Leidenschaft schraubte, tüftelte und gemeinsam anpackte. Der Werkstattalltag war geprägt von Teamgeist, Zuverlässigkeit und einem hohen Anspruch an Qualität. Jeder von uns wusste: Es geht nicht nur um Räder – es geht um Menschen, um Mobilität, um Vertrauen. Diese Dynamik hat uns getragen – und durch manch hektischen Tag auch mal durchgeschoben.
Und heute?
Heute, 40 Jahre später, stehen wir da – nicht als großer Konzern, sondern als kleiner Familienbetrieb mit großer Geschichte. Als Werkstatt, die schon unzählige Räder zum Rollen gebracht hat. Als Team, das in all den Jahren mit Ehrgeiz, Kreativität und Durchhaltevermögen immer wieder neue Wege gefunden hat – auch dann, wenn es keine Schilder gab.
Vielleicht kennen Sie uns schon seit Jahren. Vielleicht lesen Sie gerade zum ersten Mal von Zweirad Haase. In beiden Fällen möchten wir Sie fragen: Wann haben Sie zuletzt erlebt, wie viel ein repariertes Rad bedeuten kann? Wie sich der erste Tritt in die Pedale nach langer Pause anfühlt? Oder wie viel Geschichte manchmal in einer kleinen Werkstatt steckt?
Unser Fazit nach 40 Jahren?
Es war nicht immer leicht – aber immer richtig. Zweirad Haase war, ist und bleibt ein Ort für Bewegung, Begegnung und Begeisterung. Und wenn wir uns etwas wünschen dürfen, dann ist es das: Dass Sie weiterhin Teil dieser Reise sind. Mit einem Lächeln, einem freundlichen Wort, oder vielleicht mit dem nächsten platten Reifen, den wir wieder flottmachen dürfen.
Auf die nächsten Runden – wir freuen uns auf Sie!
Ihr Team von Zweirad Haase
Kommentare
Ingo fremberg schrieb um 14:39 Uhr am 10.06.2025:
Antje Raab schrieb um 12:17 Uhr am 10.06.2025:
Herzliche Grüße von Horst,Helga Graske und Antje Raab( Graske)
Anika schrieb um 21:14 Uhr am 09.06.2025:
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und auf noch viele weitere Jahre! Alles Gute 🍀
Heiko brueggemann gommern schrieb um 18:29 Uhr am 09.06.2025:
In diesen 40 Jahren wurde dem kollektiv von fahrrad hase in burg seitens der Behörden aus 2 unterschiedlichen Zeiten und aus 2 unterschiedlichen Gesellschaftsform so mancher Stein in den Weg gelegt aber ihr habt 1 weg gefunden, diese zu umschiffen und so 1 erfolgreiches Geschäft aufzubauen und zu führen durch gute und schlechte Zeiten.
Ihr habt nicht nur die wende und die coronazeiten überlebt und Werte geschaffen, die teilweise über Jahrzehnte bestand hatten bzw haben sollten
Ihr habt so manchen Mitbewerber in Sachen Handel mit Fahrräder u a m kommen und auch wieder gehen sehen.
Wie wir ossis uns erinnern können, können so manche Werke nicht einmal das 40. Jubiläum des entstehens feiern.
Aus diesem Grunde happy birthday zum 40. Und auf die nächsten 20 oder 30 oder 40 oder auch noch mehr Jahren des Bestehens. Toi toi toi dafür.
Dieter schrieb um 18:18 Uhr am 09.06.2025: