Logo

Fall Emma: Künstlerisches Gedenken und prominente Unterstützung auf der Suche nach Zeugen

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 07.06.2025 / 08:01 Uhr von rt
Der gewaltsame Tod der 21-jährigen Emma aus Magdeburg, die am Rande einer Waldparty in der Laußnitzer Heide bei Dresden getötet wurde, bewegt weiterhin viele Menschen in Sachsen und weit darüber hinaus. Während die Ermittlungen der Mordkommission weiterlaufen, wächst die öffentliche Anteilnahme – und mit ihr der Wunsch nach Aufklärung und Gerechtigkeit.


Jetzt hat sich auch eine prominente Stimme zu Wort gemeldet: Reality-Star Edith Stehfest, die selbst leidenschaftlich gern auf Raves geht, richtete sich in einem emotionalen Instagram-Reel an mögliche Zeugen und appellierte eindringlich an sie, sich zu melden. „Auch wenn es Dinge sind, die irrelevant erscheinen, bitte meldet euch“, sagt sie – und spricht damit vielen aus der Seele. „Ich habe selber oft den Mund nicht aufgemacht, wenn ich es hätte tun sollen“, so Stehfest. „Ein Mord an einem Mädchen, was man vielleicht kennt – das ist kein Rahmen mehr, in dem Geheimnisse noch welche sein dürfen.“

In der Tatnacht – dem 18. Mai – fanden in dem betroffenen Waldstück zwei unangemeldete Techno-Geburtstagspartys statt, an denen etwa 200 Menschen teilgenommen haben sollen. Noch ist unklar, wer Emma dort begegnet ist und was in den Stunden vor der Tat geschah. Der mutmaßliche Täter, ein 16-Jähriger, war nach bisherigen Erkenntnissen Emmas neuer Freund. Er sitzt derzeit in einer psychiatrischen Klinik in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an.

Hoffnung auf neue Hinweise

Auch Emmas Familie appelliert erneut an alle, die in der Nacht etwas gesehen oder gehört haben: „Ihr müsst keine Angst haben. Es geht einzig und allein darum, die Wahrheit ans Licht zu bringen.“ Menschen, die sich nicht direkt an die Polizei wenden wollen, können sich unter anderem an die Familie selbst oder an den Veranstalter Tolerave wenden.

Die Initiative hat sich in dieser Woche ebenfalls mit einem Statement an die Szene gewandt. Sie bedankt sich für die bisher eingegangenen Hinweise, die anonymisiert an die Polizei weitergeleitet wurden. Zugleich betont Tolerave jedoch, wie wichtig direkte Aussagen sind: „Anonyme Hinweise helfen der Polizei dabei, sich ein Bild über die Umstände der Tat oder die Persönlichkeit des Täters zu machen – sie können aber nicht bei einem Gerichtsverfahren berücksichtigt werden.“ Daher der eindringliche Appell: „Die Umstände um Emmas Tod dürfen nicht unaufgeklärt bleiben – dafür braucht die Polizei eure Aussagen!“

Tolerave bietet weiterhin an, als anonyme Kontaktstelle für Menschen mit Ängsten oder Unsicherheiten bereitzustehen – und kündigt an, sich als Kollektiv intensiver mit den Konsequenzen dieses Falls auseinanderzusetzen. „Einige Ideen gibt es bereits“, heißt es.

Streetart als Zeichen des Gedenkens

Weiterhin ist spürbar, wie groß die Welle der Solidarität ist. Knapp 42.000 Euro wurden bereits über eine GoFundMe-Kampagne gesammelt, um die Familie zu unterstützen.

Freunde, Familie und Künstler aus Dresden, Magdeburg und Berlin haben in den vergangenen Tagen begonnen, Emma auf ihre ganz eigene Weise zu ehren – mit bewegenden Graffiti-Porträts, die auf Hauswänden, Mauern und Brücken auftauchen. In Magdeburg entstand ein großes Kunstwerk in der Insel der Jugend. Darauf zu sehen: Emmas Konterfei, begleitet von Botschaften wie „Rave in Peace“. Ihr Vater teilte einige dieser Kunstwerke auf Instagram und schrieb: „Emma hätte sich sehr darüber gefreut. Sie liebte das urbane Leben.“

Gemeinsam mit Emmas Mutter und Freunden besuchte er in den vergangenen Tagen Orte in Dresden – auch in der Nähe des Tatorts. In einem emotionalen Post bedankte er sich für die große Anteilnahme: „Was uns durch diese schwere Zeit trägt, ist eure Unterstützung. Wir spüren: Emma ist bei uns. Immer.“

Aufruf an die Community

In einem weiteren Aufruf richtet sich Emmas Vater direkt an die Technoszene und Partygemeinschaften: „Bitte achtet immer darauf, nur im Rahmen des Gesetzes zu handeln. Aber wenn ihr helfen könnt, tut es. Wenn ihr anwaltliche Hilfe braucht, meldet euch bei mir. Es geht nicht um Schuld – es geht um Wahrheit.“

Der Fall hat über die Region hinaus Wellen geschlagen – auch, weil viele das Gefühl teilen, dass Emma und ihr Schicksal nicht vergessen werden dürfen.

Bilder

In der Insel der Jugend entstand ein großes Graffiti, um an Emma zu erinnern. Quelle: instagram.com/patrick_dre_
Quelle: instagram.com/patrick_dre_
Quelle: instagram.com/patrick_dre_
Dieser Artikel wurde bereits 1.004 mal aufgerufen.

Werbung