Biederitz: RBB informieren und beraten Senioren in der Tagespflege
Stadtgeschehen
Erstellt: 12.04.2025 / 11:02 Uhr von ub
Bei den vielfältigen Aufgaben der Regionalbereichsbeamten (RBB) nimmt auch die Präventionsarbeit einen hohen Stellenwert ein. Die beiden Biederitzer RBB, Polizeioberkommissarin (POKin) Juliane Kobel und Polizeihauptkommissar (PHK) Oliver Großmann, sind deshalb auch regelmäßig in Schulen und Einrichtungen für ältere Menschen anzutreffen, wo sie altersgerecht über die Maschen Krimineller informieren.
Wir alle kennen die Nachrichten von den Enkeltricks oder ähnlichen Betrugsarten, mit denen versucht wird gerade älteren Mitmenschen das Ersparte oder anderes Hab und Gut entwenden zu wollen. Leider noch viel zu oft gelingt dies, vor allem mit den sogenannten Schockanrufen.
Um die Besucher der Tagespflege im Biederitzer Wohnpark an der Ehle über die Vielfalt der perfiden Methoden zu informieren und um ihnen Ratschläge für das richtige Verhalten zu geben, informierten die beiden RBB über die verschiedensten Betrugsarten und gaben Tipps für das richtige Verhalten.
„Die Betrüger suchen sich ihre Opfer zum Beispiel im Telefonbuch, denn die Vornamen lassen oft einen Schluss auf das Alter zu“ erklärt PHK Oliver Großmann. „Beim Enkeltrick geht es dann oft um hohe Geldbeträge“. Er erläutert die Vorgehensweise der Kriminellen und empfiehlt bei unbekannten Rufnummern erst gar nicht an das Telefon zu gehen. “Hat eine betroffene Person erkannt, dass sie betrogen wurde, schämen sich gerade ältere Menschen oftmals ihre Verwandten darüber zu informieren. Somit kommt die Straftat nicht zur Anzeige und kann von den Ermittlungsbehörden nicht verfolgt werden.”
„Eine zunehmend auftretende Betrugsart ist der Besuch von zwei Polizisten. Sie geben an, dass das Enkelkind aus irgendeinem Grund ins Gefängnis gekommen ist und nur gegen eine Kaution wieder auf freien Fuß kommen kann“ beschreibt PHK Großmann eine weitere Betrugsvariante. „Polizisten würden niemals zu ihnen nach Hause kommen, um eine Kaution abzuholen!“
POKin Juliane Gobel liest aus der Informationsbroschüre der Polizei „Gut beraten im Alter“ einige weitere Beispiele vor und gibt zu jedem der Beispiele auch Tipps für das sichere Verhalten. Die Broschüre erhalten die Besucher am Ende der Veranstaltung, um sich umfassend noch einmal selbst informieren zu können.
Einige der Besucher berichteten dann aus eigenen Erfahrungen oder Erfahrungen von Bekannten, die Opfer von versuchten Betrügereien geworden sind. Die Palette ist fast endlos und reicht von getürkten Gewinnspielen über Kriminelle, die sich als Baufirma ausgeben bis hin zu Handwerkern, die zu zweit kommen, einer den Aufgesuchten ablenkt und der andere gleichzeitig nach Wertgegenständen in der Wohnung sucht.
Über eine üble Methode berichtet eine ältere Dame. Hier werden ältere Menschen gezielt in Notsituationen gebracht, um sie dann heimtückisch zu bestehlen oder einen horrenden Geldbetrag zu fordern: „Da hat ein junges Pärchen eine ältere Frau gestoßen, worauf diese hinfiel und sich verletzte. Das Pärchen hat der Frau dann Hilfe angeboten, sie nach Hause gebracht. Dort angekommen, haben sie einen viel zu hohen Geldbetrag für die Hilfe gefordert.“
Auch über falsche Behördenbriefe oder Mails sprechen die beiden RBB mit den Besuchern. Wenn sich die Betroffenen über die Echtheit nicht sicher sind, sollten sie entweder die Behörde telefonisch kontaktieren oder ihre Kinder oder Enkelkinder um Rat fragen.
Bilder
PHK Oliver Großmann und POKin Juliane Gobel in der Tagespflege im Biederitzer Wohnpark an der Ehle. Fotos. ub
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