Seit dem 4. Januar gibt es auf dem Gelände an der Berliner Chaussee freiwillige Helferinnen. Zunächst unterstützten sie dabei, die verendeten Tiere ordnungsgemäß zu entsorgen, das Gelände wieder in einen besseren Zustand zu versetzen. Bis zum 28. Januar halfen sie dem Veterinäramt der Stadt Magdeburg dabei, die überlebenden Tiere zu versorgen, kümmerten sich um kranke Tiere und um die inzwischen 8 Lämmer.
Seit dem 29. Januar dürfen sie das Gelände nicht mehr betreten, angeblich aus versicherungstechnischen Gründen. Was war geschehen?
Da die Helferinnen mit dem Engagement des Veterinäramtes keinesfalls einverstanden waren, übten sie immer wieder an der mangelhaften Vorgehensweise Kritik. Vor allem das Fehlen von Wasser und ausreichend Futter bemängelten sie immer wieder. Als diese nicht fruchtete, erstatteten sie Anzeige gegen das Veterinäramt Magdeburg. Als Beweis für diese Vorwürfe dienten Bilder und Videos, die wir für euch diesem Artikel beigefügt haben.
Am Vormittag des 29. Januar kam es dann zu einer Durchsuchung des Geländes im Puppendorfer Weg durch Beamte der Polizei Magdeburg. Auch externe Tierärzte, unter anderem von der Tierseuchenkasse Sachsen-Anhalt, sowie der Sozialbeigeordnete der Stadt, Ingo Gottschalk, waren zugegen.
Um euch über Details der Durchsuchung sowie mögliche Ergebnisse und Konsequenzen informieren zu können, fragten wir bei der Polizei Magdeburg nach. Die Antwort war insoweit interessant, dass die Polizei keine Angaben machen könne, da die Staatsanwaltschaft Magdeburg die Ermittlungen übernommen habe.
Bei der Durchsuchung wurde bei mehreren Tieren eine Lahmheit festgestellt, die möglicherweise Symptom einer ansteckenden Krankheit ist. Stellt sich die Frage, ob diese Erkrankung bei mehreren Tieren über Nacht aufgetreten sein kann? Denn von Seiten der Stadt hieß es auf all unsere Anfragen:
„Den Schafen an der Berliner Chaussee geht es insgesamt betrachtet gut. Sie fressen und trinken ordentlich und werden von unserem Veterinäramt bestens umsorgt. Täglich - auch am Wochenende - sind die Kolleginnen und Kollegen vor Ort und kümmern sich rührend und liebevoll um die Tiere.“
Niemandem dieser sich rührend kümmernden Kolleginnen und Kollegen ist die Erkrankung der Tiere aufgefallen? Auch, dass Futter und Wasser offensichtlich nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung standen fiel ihnen nicht auf (die beigefügten Fotos vom 28. Januar gelten als Beleg für den Mangel)? Warum mussten dann, wie der Sozialbeigeordnete Gottschalk gegenüber MDR informierte, 15 Tiere erschossen werden? Wir wissen von zwei weiteren Tieren, die durch einen Tierarzt mittels Injektion eingeschläfert wurden. Was sicherlich eher einem fürsorglichen Umgang, wenn auch mit tragischem Ende, entspricht. Denn warum werden Tiere überhaupt erschossen, so dass es ihre Artgenossen anhören müssen? Habe die Tiere im Puppendorfer Weg nicht schon genug Schmerz und Angst erfahren müssen?
Vielleicht hätte Herr Gottschalk schon früher zu der Erkenntnis gelangen müssen, dass das Veterinäramt Magdeburg hier an seine Grenzen stößt, den Tieren also nicht in gebührendem Maße helfen kann? Diese und viele andere Fragen wird jetzt die Staatsanwaltschaft Magdeburg zu klären haben.
Was aus unserer Sicht und aus Sicht vieler Tierschützer und -freunde aber unbedingt vermieden werden muss, dass noch weitere Tiere sterben müssen! Wer auch immer fortan für die Tiere im Puppendorfer Weg zuständig ist, denn das Veterinäramt sollte dies nicht mehr sein dürfen, muss mehr für das Wohlergehen dieser Tiere tun. Da wäre zunächst ein täglicher Auslauf. Denn seit dem Einfangen am 4. Januar haben die Tiere den Stall nicht mehr verlassen dürfen! Wie die Fotos belegen, gibt es in der Halle kein Licht, die Tiere stehen also die meiste Zeit in absoluter Dunkelheit oder bei Dämmerlicht, was sicherlich auch nicht gesundheitsfördernd ist.
Es sollte schnellstens nach Wegen gesucht werden, die Tiere in die Obhut verantwortungsbewusster Schäfer zu geben. Denn es ist vermutlich einfacher sich um 20 oder 30 zusätzliche Tiere zu kümmern als um fast 500 Tiere an einem Ort. Und dies nicht nur aus finanziellen Erwägungen, sondern vor allem, um den Tieren ein angemesseneres Leben zu ermöglichen!
Kommentare
Karl schrieb um 00:45 Uhr am 03.02.2025:
Ihr und eure dreckige Doppelmoral!
Carola schrieb um 14:04 Uhr am 03.02.2025:
Dagegen schrieb um 16:54 Uhr am 02.02.2025:
Alexandra schrieb um 11:28 Uhr am 02.02.2025:
Claudia Otte schrieb um 10:14 Uhr am 02.02.2025:
Carola schrieb um 09:54 Uhr am 02.02.2025:
Warum wird Astrid B. nicht zum Reinigen, Versorgen und anderen notwendigen Tätigkeiten - unter Kontrolle natürlich - mit herangezogen? Ginge es um "traumatisierte Mitbürger" , wäre sicher ganz schnell Hilfe vorhanden.