So sind in Derben 50 Kinder untergebracht, doch eigentlich dürften es nur 40 sein. Denn die Kita, die sehr naturverbunden ist und mit den Kindern das auch auslebt, ist bei den Gemeindeeltern sehr beliebt. So sind aktuell dort Kinder aus Derben und Ferchland untergebracht.
Das Platzproblem dürfte sich allerdings im kommenden Jahr von allein erledigen. Denn wie die Gemeindebürgermeisterin Nicole Golz meinte, befindet sich auch Elbe-Parey ab dem kommenden Jahr im „Tal der Tränen“, was die Geburtenrate angeht. So gehen die Kindergartenkinder in die Schule und es kommen kaum welche nach. Aber dennoch will man sich in der Gemeinde nicht der Erkenntnis hingeben und rüstet sich mit dem Kitaneubau für bessere Zeiten.
Aber das ist nicht das einzige Problem. Die aktuelle Kita ist langezogen und hat nur kleine Räume. Was zusätzlich aus Brandschutzgründen ein Problem ist. Denn die Kinder haben im engen Gang ihre Sachen gelagert. Die dürfen dort aber nicht sein, denn Fluchtwege dürfen keine leicht brennbare Elemente enthalten. Neben diesem Problem ist auch die energetische Lage ein Problem. Heizungen und Fenster entsprechen nicht mehr dem Stand der Dinge.
Dabei war der Neubau nicht von Anfang an geplant, erst wollte man die Kita erweitern, doch der Traum zerplatzte, als man auf der Fläche auf die man erweitern wollte, das giftige Schwermetall Chrom 6 gefunden hat.
Diese Fläche hat man dann mit einer Deckschicht aus Schotter versiegelt und die Bauplanung an Ort und Stelle verworfen. Der Gemeinderat beschloss deswegen eine neue Baufläche innerhalb des Ortes für den Neubau zu finden. „Eigentlich wollten wir wo anders bauen, doch der Besitzer der zuerst bevorzugten Fläche wollte nicht an die Gemeinde verkaufen. Daher mussten wir auf Gemeindeflächen zurückgreifen“, so Nicole Golz.
So zieht die Kita nicht weit weg, gerade mal ein paar 100 Meter, ans Ende der Straße Neuer Weg. Auf ca. 4.500qm² Fläche entsteht so in nur einem Jahr, so der Plan, eine neue Kita die 60 Kinder aufnehmen kann und auch so dem neusten Standards entspricht. Ein Vorbild ist hierbei die erst kürzlich neu gebaute Kita in Hohenseeden.
Die Gemeinde investiert hier 2,5 Millionen Euro, wobei rund 850.000 Euro aus Rückstellungen im Haushalt kommen und der Rest durch Kredite finanziert wird.
Munitionsbelastete Fläche
Aber auch am neuen Standort hat man mit besonderen Begebenheiten zu kämpfen. So steht die Kita auf der Fläche, die man als Munitionsbelastet bewertet hat. Denn ganz in der Nähe hatte das 3. Reich eine Munitionsfabrik. Gefunden wurde hier aber, laut Bauamtsleiter Heiko Springer, nie etwas.
Auch erst kürzliche Sondierungen haben dort, wo die Kita gebaut wird, bisher nichts gefunden. Neben der eigentlichen Gebäudefläche gibt es allerdings, laut Springer, Bereiche, die auf Grund von lang zurückliegenden Aufschüttungen mit Schrott und Müll nicht sondiert werden konnten. Hier schlägt das Metallmessgerät einfach immer aus, was die Messungen nahezu unmöglich macht.
Deswegen werden bei jedem Bauabschnitt weitere Untersuchungen durchgeführt. Das ist ein wesentlicher Bestandteil der Baugenehmigung, wie Heiko Springer mitteilt. Aber nicht nur die Kita muss neu gebaut werden, so ist der Teil der Straße Neuer Weg, noch nicht erschlossen und unbefestigt. Daher baut die Gemeinde, wie Heiko Springer erklärte, mit dem eigenen Bauhof dort parallel zum Bau der Kita, eine neue bepflasterte Straße.