Im 20. Jahrhundert, das bis zum Umbruch 1989 als "Zeitalter der Extreme" beschrieben wurde, zählten in Deutschland wie in Europa staatliche Jugendorganisationen lange zu den Merkmalen der ideologisch verfeindeten Systeme. In seinem Vortrag „Staatsjugend im Vergleich“ morgen um 17 Uhr in der Stadtbibliothek erörtert der Historiker Michael Münchow dieses charakteristische Phänomen.
Mit grundverschiedenen Inhalten, doch mit staatlichen Mitteln auf mehreren Ebenen versuchten sowohl das „Dritte Reich“ mit der Hitler-Jugend (HJ) sowie die DDR in Gestalt der „Freien Deutschen Jugend (FDJ)“ die Heranwachsenden dauerhaft an sich zu binden.
Michael Münchow skizziert die jeweiligen Entstehungsgeschichten dieser Organisationen, ihren Aufbau sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Die historische Untersuchung der beiden Staatsjugendorganisationen, die eine Vielzahl der Zeitgenossen unmittelbar betraf, eröffnet Schlussfolgerungen für den Umgang mit Jugendlichen in der Gegenwart, so unterstreicht Münchow.
Alle interessierten Gäste sind zum Vortrag von Michael Münchow, „Staatsjugend im Vergleich“ morgen um 17 Uhr in der Zentralbibliothek herzlich willkommen. Der Eintritt beträgt 3 Euro vor Ort. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.