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Leserbrief: Carl von Clausewitz zu seinem 192. Todestage

Leserbriefe
  • Erstellt: 16.11.2023 / 13:03 Uhr von Rolf Gädke
Rolf Gädke vom Burger Freundeskreis Carl von Clausewitz teilt mit: Heute wird auf dem Burger Ostfriedhof um 17.00 Uhr  an den 192. Todestag des größten Burger Sohnes Carl von Clausewitz mit einer öffentlichen Kranzniederlegung gedacht. Ich möchte hier ganz kurz auf einen Lebensabschnitt von Clausewitz eingehen.

Am 16.November 1831 verstarb in Breslau als eines der letzten Opfer, die die Cholera in Deutschland forderte, der preußische Generalmajor Carl von Clausewitz. Bekannter als durch seine militärische Tätigkeit wurde Clausewitz als Militärschriftsteller. 1818 wurde er als Generalmajor Direktor der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin in welcher Stellung er bis 1830 verblieb. Dieser Abschnitt im Leben von Carl von Clausewitz war der fruchtbringendste für die Nachwelt, denn er gewährte ihm die Muße zur Ausarbeitung seiner kriegswissenschaftlichen Werke. Herausgegeben wurde diese aber erst nach seinem Tode von seiner Frau Marie. Die ersten drei Bände enthalten das berühmte Werk „Vom Kriege“, das Clausewitz für alle Zeiten in die erste Reihe der Militärschriftsteller stellt.

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Die Sätze im nachfolgenden Aufruf treffen im Kern auf die hervorragenden Verdienste des Militärschriftsteller Carl von Clausewitz.

Bei meiner Recherche um das Clausewitz-Denkmal in Breslau kann ich weitere Erkenntnisse hinzufügen. So stieß ich in der Zeitung Hannoverschen Kurier auf die Veröffentlichung des Spendenaufrufes zur Errichtung eines Denkmals für Carl von Clausewitz. Einen Ausschnitt daraus:

* Aufruf !
Mit Scharnhorst, Grolmann, Boyen arbeitete auch Karl von Clausewitz in hervorragender Weise an Preußens Wiedergeburt nach seinem jähen Zusammenbruch im Jahre 1806. Die Unsterblichkeit aber hat er sich gesichert durch sein nachgelassenes unübertroffenes Werk „Vom Kriege“, dessen Studium nicht nur noch heute für jeden strebenden Offizier unerläßlich, sondern auch für den Laien ein hoher Genuß ist. So sind die Verdienste des Generals von Clausewitz anerkannt und unbestritten, aber es fehlt noch immer an einem äußeren Zeichen, durch welches die Armee ihrem großen Lehrer ihren Dank zum Ausdruck gebracht hätte. Jetzt bietet sich die Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen!

Auf dem alten Breslauer Militärfriedhof, welcher seit Jahrzehnten geschlossen ist und nunmehr zu anderen Zwecken verwendet werden soll, befindet sich das Grab des Generals, in welchem er vereint mit seiner Gattin, die ihm in idealer Liebe verbunden war, ruht. Um diese Grabstätte zu erhalten und in ihrer Nähe ein den Verdiensten des Generals von Clausewitz würdiges Denkmal zu errichten, hat sich das unterzeichnete Komitee gebildet. Nachdem Seine Majestät der Kaiser und König dem Plan Allerhöchstseine Zustimmung erteilt haben, wendet sich das Komitee in erster Linie an die Armee, im weiteren aber an alle ihr nahestehenden, patriotisch gesinnten Kreise mit der Bitte, durch Gewährung von Geldmitteln die baldige Errichtung eines Clausewitz-Denkmals zu ermöglichen. *


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Ein weiterer Artikel, aus der Deutsche Allgemeine Zeitung, handelt um die Wiederherstellung des Clausewitz-Denkmals. Daraus ebenfalls ein Ausschnitt:

* Wieder erstandene Denkmäler

Aber auch wir haben uns mancher Volksgenossen zu schämen, die im Rausche der Zerstörungswut alles an die preußisch-deutsche Vergangenheit Erinnernde beschädigten und besudelten. So hat mehrere Jahre in Breslau das 1906 gesetzte Clausewitz-Denkmal des Schmuckes der beiden Bronzekränze beraubt dagestanden, die das damals noch dankbare japanische Heer dem großen preußischen General und Kriegsphilosophen gewidmet hatte, ebenso war auf der Vorderseite des Sockels die bronzene Umkränzung des geschichtlich erhärteten Spruches von Clausewitz verschwunden: „ Nur wenn Volkscharakter und Kriegsgewohnheit in beständiger Wechselwirkung sich gegenseitig tragen, darf ein Volk hoffen, einen festen Stand in der politischen Welt zu haben.“

Man hatte die bronzenen Kränze nach ihrer Beschädigung aus Furcht vor Entwendung von Stadt wegen in Sicherheit gebracht. Nun bot sich im Jahre 1925 die Gelegenheit das Denkmal, das eine Medaillonbüste des Generals ziert, wieder herzustellen. Es hatte bisher auf dem seit 50 Jahren geschlossenen und verfallenen alten Garnisonfriedhof an der Klosterstraße gestanden. Hier ruhte von 1831 ab Clausewitz an der Seite seiner Lebensgefährtin und Mitarbeiterin. Am 2. Oktober 1925 hat man aber die sterblichen Reste Clausewitz und seiner Gattin nach dem neuen Garnisonfriedhof überführt, weil der alte Friedhof als Bauplatz für das Postcheckamt bestimmt ist. So wanderte auch das Clausewitz-Denkmal über die Straße in die schönen Schmuckanlagen, und der Magistrat brachte bei dieser Gelegenheit auch die drei Bronzekränze wieder an. *

Bilder

Quelle: Rolf Gädke
Quelle: Rolf Gädke
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