Handballer mit Herzblut und Leidenschaft. Das ist Guido Augustin als Torhüter und Fan. Er wohnt in Plaue bei Brandenburg, unterstützt den SC Magdeburg bei Heim- und Auswärtsspielen so oft es geht. Beim Güsener Handball Club e.V. (GHC) steht er gern noch als Torhüter in der "Zweeten" und bei Oldie-Turnieren zwischen den Pfosten. In dieser Saison begleitet er in Guidos SCM-Blog wieder die Grün-Roten bei uns. Die Handball-WM ist Geschichte, der Handball fliegt wieder in HBL, DHB-Pokal und in der Champions League und natürlich auch wieder in der 2. Nordliga...

Aber bevor ist etwas näher darauf eingehe will ich hier nicht unerwähnt lassen, dass der Güsener HC das Prädikat Handball Landesleistungsstützpunkt 2023/24 erhalten hat. Das ist eine riesige Sache für den Verein und die Region und nur möglich durch tolle Arbeit aller ehrenamtlicher Mitstreiter im Verein. Na und vielleicht streckt in einigen Jahren ein Sportler aus Güsen auch die Meisterschale beim SCM in die Höhe. Alles ist möglich.

Nun zum aktuellen Handball. 22:0 Punkte, eine Bilanz von denen die Vereine in der Bundesliga nur träumen können. Bei der Zweeten vom Güsener HC ist es in dieser Saison Realität. Zuletzt wurde TuS Magdeburg in einem harten Fight besiegt. Auch zu diesem Spiel wurden wieder Spieler aktiviert, deren Handballschuhe schon ganz tief im Schrank versteckt waren. Aber es ist schon ein Privileg, wenn man auf solche Erfahrung zurückgreifen kann. Nun kann das Ziel eigentlich nur heißen, die Meisterschaft zu holen und das ohne Niederlage. Es wird schwer, aber nicht unmöglich. Der nächste schwere Gegner wartet schon am Samstag mit Chemie Genthin im Nachbarschaftsderby in der Halle der Chemiker. Der Gastgeber hofft auf eine volle Halle und Güsen natürlich auf die Unterstützung ihrer Fans. Jetzt ein paar Gedanken zum großen Handball. Die WM ist beendet, der SCM kann zwei Weltmeister in seinen Reihen begrüßen, aber auch 2 Verletzte die beim Verein eine tragende Rolle haben. In diesem Zug kam nun wieder das Thema Belastung auf. Ich habe dazu eine ganz klare Meinung.

Das Problem ist nicht die Größe der Bundesliga, das Problem ist der aufgeblähte internationale Handball. Kein Mensch braucht eine WM oder EM alle 2 Jahre, die noch dazu auf Grund ihrer Größe immer unattraktiver wird, was auch die Zuschauerzahlen zeigen. Kein Mensch braucht eine aufgeblähte Champions League oder European League. Rückkehr zur K.O. Runde und schon werden die Spiele weniger. Aber die Realität ist nun einmal eine andere, mit der wir leben müssen. Da hilft kein Jammern a la Kiel oder irgendwelche Plakate. Da hilft nur Zähne zusammen und durch. Im übrigen spielt ein Handballer eh lieber, als er trainiert. Mehr will ich dazu auch nicht sagen.

Unsere grün-roten Krieger sind sehr erfolgreich ins Jahr 2023 gestartet. Das Ticket für Köln wurde gelöst. Kiel wurde nach großen Kampf endlich besiegt. Dieses Spiel in Hamburg war Werbung für den Handball und eigentlich das vorweg genommene Endspiel. Der Weg nach Köln wird uns Fans leider etwas steinig. Überteuerte Ticketpreise und dann der Preiswucher bei den Hotelpreisen. Ein Fan der die Mannschaft die ganze Saison durch Deutschland und Europa begleitet und dort viel Geld lässt stellt, sich nun die Frage, ob es das Wert ist. Von vielen habe ich gehört, dass sie Köln auf Grund der Preispolitik boykottieren. Wenn wir schon beim Reisen sind, in der Champions League ging es für uns nach Plock.

Polen ist immer eine Reise wert, auch wenn wir dort wohl unser schlechtestes Saisonspiel ablieferten. Plock hat insgesamt verdient gewonnen, auch auf Grund ihres überragenden Torhüters oder unserer fehlerhaften Werfer. Da Veszprem verloren hat, wäre ein großer Schritt Richtung Platz 2 möglich gewesen . Nun müssen wir eben die Ungarn daheim schlagen. Ich persönlich ziehe trotzdem aus dieser Reise ein positives Fazit, mal wieder was Neues gesehen.

Besonderer Dank gilt einmal mehr Manni Grasse, der in Eigenregie wieder einen Fanbus organisiert hat. Gut 100 Fans begleiteten die Jungs nach Polen. Schade, dass nach wie vor in punkto Europareisen vom Verein wenig Unterstützung kommt und auch die Homepage unseres Vereins davon keine Kenntnis nimmt oder nehmen will. Für ein wenig mehr Beachtung dort oder im Programmheft wären wir sehr dankbar.

Für die Busfahrer gab es dann noch eine Überraschung. Der Magdeburger Handballgott Bartosz Jurecki besuchte die Truppe im Hotel. Die Freude war groß und zeigt die große Verbundenheit von Bartosz zu den Fans. Er ist einfach einer von uns. Die letzten Tage waren aufregend, die kommenden werden noch aufregender. Zeigen wir unseren neuen Publikumsliebling Oscar Bergendahl, dass Magdeburg die richtige Entscheidung war. Die Jungs spielen den geilsten Handball und wir sind das geilste Publikum. Die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Epoche.