Die Adventszeit ist der wohl älteste Countdown in unserer Gesellschaft. Der Begriff 'Advent' bedeutet nämlich ursprünglich 'Ankunft' und meint im Christentum die Vorbereitung auf die Geburt Jesu, die an Heiligabend gefeiert wird.
Anfänge sind täglich möglich. Unser Handeln ist immer eine Entscheidung, die einen Unterschied macht. Handeln wir voller Missgunst und Egozentrik, verarmen wir sozial. Handeln wir wohlwollend und nachsichtig, ist Liebe und Güte unser Motor des Tuns, wird das Ergebnis ein freudvolles, bereicherndes Miteinander sein.
In der Vorbereitung des Anfangs steckt das Bewusstwerden darüber, welche Kraft im Menschen wohnt. Der Advent versucht sich als Anlass, die Sinne zu klären, genau hinzuhören und hinzusehen und das Leben wertzuschätzen, indem man verstehen lernt, dass alles seine Zeit hat. Wer alles sofort und ohne Vorlauf will, wer ungeduldig ist und voller Hast, der eilt an den Knospen des Lebens vorüber, ohne auch nur eine Ahnung vom baldigen Aufblühen zu haben.
Heutzutage wird uns suggeriert, dass wir alles sofort erhalten können, wenn wir nur dafür bezahlen. Doch der Konsum ist nicht die Quelle des Anfangs, die in der Idee von Weihnachten steckt. Konsumieren bedeutet, in den Kreislauf einzusteigen, der nicht satt machen darf. Warten eröffnet Raum für geschenkte Zeit und steigert die Wertschätzung des Kommenden. Diese Phase der Entbehrung macht Appetit. Nicht umsonst war die Adventszeit in der Kirchengeschichte als Fastenzeit angelegt. Die Entsagung als temporäre Befreiung, als Aussetzen der Bedürftigkeit, intensiviert den Genuss.
Lass diesen Advent als Appetitanreger seine Wirkung entfalten! Entwickle Vorfreude und Pläne, höre hin und zu, lass dich gezielt und maßvoll auf das ein, was du als Bereicherung empfindest und sammle so die Energie und Kraft, deine ganz persönlichen Anfänge und mit diesen das Staunen und den Genuss des Lebens möglich werden zu lassen!
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